Er zeigt auf der Rückseite den Heiligen
Christophorus
mit dem Jesuskind mit Heiligenschein auf der Schulter, welches die "Weltkugel" trägt
("Die Last der Welt").
Er benutzt einen Baum als Stützstab und trägt das Kind über einen Fluss, hier der Forbach, der durchs Christophstal fließt.
Links neben dem Hl. Christophorus und dem Jesuskind
befindet sich ein ovaler, mit einem Fürstenhut bekrönter Wappenschild mit dem
württembergischen
Wappen:
Im...
1. Feld das Wappen des Herzogtum Teck (schräg geweckt), im ...
2. Feld die Reichssturmfahne (Fahne mit Schwenkeln, belegt mit einem schwarzen Adler), die die württembergischen Herzöge durch den Besitz der Stadt Markgröningen tragen durften, und im ...
3. Feld das Wappen der Grafschaft von Mömpelgard (zwei aufrechte, abgekehrte Barben), im...
4. Feld das Wappen der Herrschaft Heidenheim (der Rumpf eines bärtigen Mannes mit Mütze) und im Herzschild das Wappen des Herzogtum Württemberg (3 Hirschstangen untereinander).
Links und rechts des Wappenschildes befindet sich je ein Füllhorn (links
ist nur der obere Ansatz erkennbar) und man kann sehen, wie aus dem
rechten Münzen herausquellen.
Unter dem Wappen findet man das Herstellungsjahr: 1740
Der Hintergrund des Münzbildes zeigt eine Landschaft im Rokokostil, die typisch für Jonas Thiébauds Arbeit ist.
Es sind Bergwerksanlagen (Christophstal) und eine Ansicht auf Freudenstadt mit Kirchtürmen zu
sehen.
So werden durch die Details der Münze viele Aspekte der Geschichte des Münzprägers sichtbar.
Der Taler wurde unter Herzog Karl Friedrich II. von Württemberg-Oels ausgegeben, dessen Titel die Legende der Vorderseite nennt:
CAROL(us) FRID.(ericus) DUX.WURT.(embergensis)TEC.(censis)et ÖLS.(nensis)ADEMI.(nistrator) ET TUTOR.
was so viel heißt wie:
Karl Friedrich Herzog von Württemberg, Teck
und Oels, Verwalter und Vormund
Das Münzbild zeigt die Büste des
Münzherrn nach rechts in Brustpanzer mit Hermelinmantel und mit dem Kreuz des Polnischen Weißen Adlerordens am Band.
Unter der Büste befindet sich die Signatur des Stempelschneiders Jonas Thiébaud.
Die Herkunft wird angegeben mit:
1/2 R THALER AUS DEM BERGWERCK ZV.CHRISTOPHS.TAL.
Herzog Karl Friedrich II. (1690-1741) war der Nachkomme in vierter Generation des Stadtgründers von Freudenstadt, Herzog Friedrich I. von Württemberg (1557-1608).
Es handelt sich hier um eine sog. Ausbeutermünze
Wenn ein Bergwerk in "Ausbeute" kam, konnte der Landesherr bzw. Besitzer des Bergwerkes einen Ausbeutetaler (Ausbeutemünzen) prägen lassen. Es wurde aus dem Material (Edelmetall) des Bergwerkes geprägt, das in Ausbeute stand. Damit sind eindeutige Symbole verbunden, die mit dem Besitzer bzw. dem Bergwerk in Verbindung gebracht werden können). Es handelt sich meist um Silbermünzen. Die Prägung von Ausbeutetalern erfolgte etwa ab dem 15. Jahrhundert. Dieser hatte oft keinen aufgedruckten Geldwert, dann waren sie als ein Renomierzeichen anzusehen, das der Auftraggeber nach Gutdünken verteilen konnte.
Hergestellt wurde diese Münze, wie viele andere vor und nachher, nach den Vorbildern des ersten Christophstaler von 1606, den Herzog Friedrich I. prägen ließ.
Wappen
und Leitmotiv "Christophorus" sind zu erkennen.
Unter der Leitung von Peter Stein, dem Generalfaktor für den Messinghandel (1616–1628) und Münzmeister in "Sankt Christophstal" mit dem Titel Münzinspektor erlebte das Christophstal seine erste Blüte als Münzstätte von 1622 bis 1628. Stein war der Herr über die Knappen und Laboranten im Tal(2)
Herzog Friedrich I. hatte 1606 das Messingwerk gegründet.
Eben dieser Peter Stein bezog 1627 nach der Fertigstellung seinen Alterssitz, den "Freihof, das zehnt- und steuerfreihe Bärenschlößle."(3)
Seither dient es mit seiner Renaissance-Fassade und seinem Staffelgiebel als Wahrzeichen des Christophstals. Es war nie als "Schlößle" gedacht.Es wurde erst im Zeitalter der Romantik zum "Schlößle".(3)
Es wird auch bei der Landesgartenschau 2025
ein zentraler "Hingucker" sein.Es ist das
älteste bauliche Überbleibsel aus den Gründerjahren der Stadt
Freudenstadt.
Beim großen Stadtbrand im Jahr 1632 wurde
nämlich ein großer Teil der Stadt, 144 Häuser eingeäschert. Bei der Pest 1610/11
starben 800 Menschen und 900 sollen abgewandert sein
Somit war schon 35 Jahre nach Baubeginn der Stadt fast alles Leben erloschen. Im Jahr 1652 lebten nur noch etwa 300 Menschen in Freudenstadt. Man muss sich fragen, warum die Stadt trotzdem überlebt hat. Welches Interesse bestand, sie am Leben zu erhalten? Dazu später mehr.
Dabei hatte doch alles so gut angefangen:
"599 Fredenstat. Da hab ich, alß es noch ein wald gewesen, den ersten augenshein ein genommen, den Boden an vilen undershidlichen orten zemlich tief ersuochen lassen, aber wenig guots gefunden, dero wegen ich in underthonigkhait darfür gehalten, das nit Rhatsam ein Stat dahen zu bauwen, weil es aber dem durchleichtigen hochgebornen fürsten und herren herren Friderich hertzogen zu Wurtemberg also gnedig beliebt, hab ich ein abriß zu einer grosen Statt und Schloß gemacht, da ich geordnet, das beii jeder behausung ein hof oder gertle und das Schloß am ort der Statt sein solte. Es haben aber Ir[o] f[ürstlichen] g[naden] gewolt, das hender und vor jedem haus ein gassen und
das shloß mitten auff dem margt stehen soll. Also hab ich ein andern abriß Ir[o] f[ürstlichen] f[naden] befelch gemes gemacht, das die Statt viereckhet und jede seiten an der lenge 1418 schuch, jede Seiten des margts 780 shuch halten und das das schloß mitten auff den margt komen soll. Solcher visierung nach ist auch dise statt erbaut worden, das Schloß aber ist noch nit angefangen."(4)
Übersetzt:
1599 Freudenstadt. Da habe ich, als dort noch ein Wald gewesen
ist, den ersten Augenschein genommen, den Boden an vielen
verschiedenen Stellen ziemlich tief untersuchen lassen, aber
wenig Gutes gefunden, weswegen ich untertänig dafür plädiert
habe, dass es nicht ratsam sei, eine Stadt da hin zu bauen. Weil
es aber dem durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn
Friedrich Herzog zu Württemberg gnädig beliebt hat, habe ich
einen Plan für eine große Stadt und ein Schloss gemacht, wobei
ich eine solche Ordnung vorgenommen habe, dass bei jedem Haus
ein Hof oder Gärtlein und das Schloss mitten in der Stadt
sein sollte . Es haben aber Ihre Fürstlichen Gnaden gewollt,
dass hinter und vor jedem Haus eine Gasse sein und
das
Schloss
mitten auf dem Markt stehen soll.
Also habe ich einen anderen
Entwurf nach Ihrer Fürstlichen Gnaden Befehl gemacht, dass die
Stadt viereckig und jede Seite in der Länge 1418 Schuh, jede
Seite des Markts 780 Schuh messen und das Schloss mitten auf den
Markt kommen soll. Nach jenem Entwurf ist auch diese Stadt erbaut
worden, das Schloss aber ist noch nicht angefangen.(4)
Am 6. Mai 1601 wurde die "Stadt ob Christophstal" erstmals"urkundlich" als "Freudenstadt" erwähnt. Wie es zu dieser Namensgebung kam, ist bis heute nicht vollständig geklärt.
Betrachtet man die Schreibweise von Schickhardt "fredenstat" bieten sich zunächst zwei Möglichkeiten an:
1. "freden" könnte von "frieden" abgeleitet sein, ... oder
2. "freden" wird im Sinne von "einfrieden" gebraucht, was "umzäunen, einfassen, eingrenzen" meint.
Auf allen Plänen zu Freudenstadt war die "Eingrenzung" = die Stadtmauer, die nie vollendet wurde, ein wesentlicher Bestandteil der Planung. War dann doch eine Festungsstadt geplant?
Unter diesem Blickwinkel hätte sich auch ein Name wie "Friedrichsfeste" etablieren können.
In der 1669 bis 1671 verfasste Beschreibung von Freudenstatt des ortsansässigen Pfarrers Jeremias Baldenhofer wird sie als "Fürstliche Bergstatt und Vestung Freudenstatt" aufgeführt.(20)
Noch verwirrender wird die Betrachtung, wenn man die Inschrift einer Zinnkaraffe und zweier Zinnhumpen aus dem Freudenstädter Heimatmuseum mit heranzieht. Dort ist eingraviert:
+ IOANN ZIEGELNEISER · ERSTER · VNTERVOGT · ZV · FREYDENSTAT · 1606. (20)
Wir finden Fredenstat(t) - Freydenstat - und wie wir nachfolgend sehen: "Frewdenstat".
Es existiert nämlich im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart der sog. "Leinwandplan"
(siehe Bild rechts). Dort wurde die Eintragung "Stadt ob Christophstal" angeblich durchgestrichen und durch "Frewdenstat" ersetzt.
Der Plan wird Elias Gunzenhäuser,
dem Bauführer Schickhadts, zugeordnet.
Gunzenhäuser war leitender Zimmermann
und derjenige, der die geplanten Häuser den zukünftigen
Bewohnern zuordnete.
Er war auch beim Bau des "Neuen Lusthauses"
in Stuttgart
(siehe Bild links)
ein
Mitarbeiter von Schickhardt und gilt als der eigentliche Erbauer der
Freudenstädter Stadtkirche, stand aber immer im Schatten von
Schickhardt.
Jeder mag selbst beurteilen, ob dieses "Zeugnis" zu einer "Beurkundung" des Namens "Freudenstadt" ausreicht!
Aus Schickhardts "Freden"- war nun "Frewden" - geworden. Beachtenswert ist, dass die Namensnennung "Fredenstat" von Schickhardt in seinem Rückblick von 1635 neueren Datums ist als die noch existierenden Baupläne!
Wir sollten aber auch noch die dritte Zugangsmöglichkeit erwähnen:
Schickhardt stammt aus dem schwäbisch-allemannischen Sprachraum, da wurde der "Friedrich" zum "Frederic", möglich auch in Kurzform zum "Freder".
Naheliegende Schlussfolgerung: Schickhardts "Fredenstat" bedeutet ganz einfach "Freden-(s)-stat" = "Friedrichs Stadt."
Sollte der Herzog den Namen "Freudenstadt", möglicherweise über Mittelsmänner, "diktiert" haben, warum hat ihn dann Schickhardt in seinem Rückblick von 1635 nicht übernommen? Könnte es 35 Jahre nach Baubeginn es noch unklar gewesen sein, welcher Stadtname gelten sollte?
Möglich scheint aber auch, dass Schickhardt der Einfachheit halber immer bei seiner "Benennung" geblieben ist. Siehe dazu den Beitrag: "Glückwünsche an den Herzog".
Hermann Bannasch schreibt, dass unter Herzog Friedrichs Nachfolger - Johann Friedrich - die "Neigung aufgekommen sei, die Stadt nach ihrem Gründer Friedrichsstadt zu benennen".(24, Seite 11)
Wenn dies richtig wäre, spezifische Quellen dazu werden nicht genannt, dann wäre der Name Freudenstadt erst sehr viel später endgültig festgelegt worden. Bannasch verweist zu Recht darauf hin, dass der Leinwandplan den Planungsstand von 1601 aufweist.
Keine Urkunde scheint die Namensgebung durch den Herzog zu bezeugen. Normalerweise werden durch den Herrscher mit dem Namen einer Stadt auch die "Stadtrechte" schriftlich festgehalten .... es sei denn, Friedrich betrachtete die zu bauende Stadt als "sein persönliches Eigentum"!
Wer lange sucht, findet zuletzt auch noch die...
...
Gartenlaube (1899): Zum dreihundertjährigen Jubiläum von Freudenstadt. (26)
Von Alfred Freihofer (13.März 1856
-3.März 1907) - Er war Redakteur des Württembergischen
Staatsanzeigers.
Freihofer erwähnt in seinem Artikel in der Gartenlaube die nachfolgende
Urkunde von Herzog Friedrich I.:"Die erste sichere Urkunde datiert vom 3. November 1601; es ist ein „Ausschreiben des Herzogs Friedrich, um Unterthanen in die Freudenstadt einzunehmen“
„Wir, Friedrich von Gottes Gnaden, Herzog zu Württemberg etc., geben allen und jeden, wes Stands und Würden sie seien, hienach zu erkennen, nachdem Wir bei Unsern Bergwerken in St. Christophsthal (welche durch den gnädigen Segen Gottes nicht allein in fruchtbarlichen Anfang allbereits kamen, sondern auch täglich zu mehrerem ersprießlichen Nutzen und Eintrag sich erzeigen) um besserer Bequemlichkeit willen von neuem
eine Stadt, die zu bauen angefangen, darin auch eine ziemliche Anzahl von aus- und inländischen Personen zu Bürgern auf- und eingenommen haben, daß Wir demnach solches zu kontinuieren und nicht Unsere zuvor verpflichteten Angehörigen allein, sondern andere Fremde oder Ausgesessene, welche redlichen und ehrlichen Herkommens und Thuns sind, in genannter Freudenstadt bürgerlich einkommen und jedem eine Hofstatt zur Erbauung eines Hauses sammt nöthigem Bauholz, auch etliche Morgen Felder zu Baugütern umsonst und ohne Bezahlung widerfahren zu lassen gemeint seien, welches Wir auf geschehen Ansuchen zu männiglichs Nachrichtung und Wissenschaft hiemit vermelden wollen.Gegeben zu Dornstetten unter Unserer Handschrift und vorgedrucktem Fürstlichen Sekret-Insiegel, Dienstags den 3. November 1601 Friedrich.(vergl. auch Sattler, S.229))
Es ist mir nicht gelungen das zitierte Original ausfindig zu machen, vielleicht existiert es auch nicht mehr. Sicher jedoch scheint nun, das spätestens zum genannten Zeitpunkt 3.11.1601 die "Stadt ob Christophstal" FREUDENSTADT genannt werden sollte.(Anmerkungen: Siehe unten)
Auf die benannte Urkunde weist auch M. Eimer(42) 1935 hin, der auch noch auf zahlreiche einzelne Fakten aus den Anfangsjahren aufmerksam macht.
In der Beschreibung des Oberamts Freudenstadt von 1858 findet man im Abschnitt "Geschichte" folgenden Hinweis:
"Wegen ihres glücklichen Gedeihens wurde die Stadt noch unter ihrem Gründer die „Freudenstadt“ genannt. - So nennt sie z. B. Herzog Friedrich selbst in einem Schreiben vom 25. Mai 1604 an die Stadt Eßlingen."
Außerdem wird auch auf die Nennung "Frewdenstatt" von Cellius zum 01.01.1603 (siehe den Beitrag: Glückwünsche an den Herzog) erwähnt.(33)
In späteren Erwähnungen (1603) durch Herzog Friedrich finden wir durchgängig die Schreibweise "Frewdenstatt", so auch bei der Abtretung eines Teils des "Waldgedings" von Dornstetten an Freudenstadt.(42) Ebenso beim Transfer der Glocke von Murrhardt zur Stadtkirche in Freudenstadt.(38)
So bleibt nur noch die Frage, zu wessen
"Freude" der Stadtname gewählt wurde? Gab die Freude des Herzogs
über das anfängliche Gedeihen der Stadt den Ausschlag oder
artikulierte sich hier die Freude der Neuankömmlinge über ihr
neues Lebensumfeld? Möglicherweise kam auch beides zusammen.
Ein seltener Hinweis taucht bei Rudolf Metz in seinen "Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald" auf.
Demnach existierte 1612 schon ein "amtliches" Siegel der Stadt Freudenstadt.
Metz beruft sich bei seiner Abbildung auf Unterlagen des Landesarchivs in Karlsruhe.(27)
Das heute geltende Wappen wurde wohl nach dieser Vorlage gestaltet.
Zurück zur Bauphase:
Gesichert ist, dass der Basler Bergrichter "Melchior Höher" den Bau einer eigenen Siedlung für die Bergleute im Christophstal empfohlen hatte. Höher wurde 1596 in Giromagny von Schickhardt aufgesucht, weil es schwierige Entwässerungsprobleme zu lösen gab. Höher wurde danach nach Christophstal berufen und zum Leiter der Bergwerke ernannt.(15)
Das wiederum beweist, wie wichtig dem Herzog ein funktionierender Bergbau war. Bei Planung und Bau der neuen Stadt ging es also auch darum, das Wohnungsproblem für die Bergleute zu lösen!(42)
Welche Häuser waren in der ersten
Bauphase - für wen - errichtet worden?
Laut den Eintragungen auf
Schickhardts Bauplan suchten:
1 Wirt, 3 Zimmerleute, 2 Maurer, 2 Bäcker, 1 Schneider, 1 Schmied, 2 Glaser, 1 Schuhmacher und 1 Bauverwalter ihr Auskommen.
Hinzu kamen 3 Bergarbeiter aus dem Christophstal.
Häuserskizzen aus dem Dreizeilenplan : Schickhardt sah offensichtlich vorrangig 3stöckige Häuser vor, teils giebel-, teils traufständig mit "Zwerchhaus". Das Nebeneinander beider Formen legitimiert die für den Wiederaufbau gewählte Gestaltung. © Landesarchiv BW (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
(4)
Der gewählte Bauplan hatte von Anfang auch große Nachteile:
1. Die große Feuersgefahr der zum größten Teil aus Holz gebauten Häuser ohne ausreichenden Abstand und zunächst unzureichender Wasserversorgung. (Der Stadtbrand 1632 wütete über 20 Stunden)
2. Die Beschreibung des Oberamtes Freudenstadt von 1858 macht es mit folgenden Worten deutlich:
"So schön sich die Anlage der Stadt auf dem Grundrisse ausnimmt, so unzweckmäßig erscheint sie bei näherer Prüfung in der Wirklichkeit, indem nur die auf dem Marktplatze stehenden Wohngebäude eine freie Aussicht bieten, während die Bewohner der hinteren Häuserreihen die mit Cloaken versehenen Hinterseiten der Vorderhäuser im Auge haben, wozu noch der weitere Übelstand kommt, daß die wegen Mangels an Hofräumen hinter den Häusern auf der Straße angebrachten Düngerstätten die wünschenswerthe Reinlichkeit der Ortsstraßen beinahe unmöglich machen."(33) (Das war auch 300 Jahre nach der Stadtgründung noch ein Problem) - Siehe auch Hartranft, S.51(35)
Die Kirche als "Eckbau" im quadratischen Viereck von Freudenstadt hat durch ihre architektonischen Auffälligkeiten einen ganz besonderen Stellenwert. Aber auch ihre Entstehungsgeschichte weist Besonderheiten auf. So soll sie nach dieser Quelle (39) auf die Erfüllung eines Gelübdes des Herzog zurückgehen, das dieser in großer Seenot bei seiner Englandreise geleistet habe. (Näheres: Siehe auf der Seite "Die Englandreise des Herzogs".
Kein Wunder, dass man davon liest, Christophstäler und Freudenstädter hätten Probleme miteinander gehabt. Unter den hygienischen Realitäten der mittelalterlichen Städte hatte das Christophstal wohl am meisten zu leiden, denn Wasser, auch Abwasser, fließt nun mal den Berg hinunter! Es hat denen da unten wohl zu sehr "gestunken" was von oben kam! Wer sich davon ein genaueres Bild machen möchte, dem sei ein Besuch des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg (Kapitel: Stadt und Land) empfohlen.
(28)
Das Original des Hüttenmännle ist 1945 verbrannt, eine Kopie davon findet man im Bärenschlößle.
Im November 1601 erschien die oben genannte Ausschreibung für Ansiedlungswillige, denen Bauplatz, Holz und Felder versprochen wurde. Es kamen viele protestantische Glaubensflüchtlinge. Darunter waren auch einige Bergarbeiter, die besonders willkommen waren.
(35)Da viele Neuankömmlinge nur slowenisch sprachen, gab es bald auch einen slowenischen Pfarrer.
Die Beschreibung des Oberamtes Freudenstadt vergisst nicht zu erwähnen: "Bald war auch ein bereits am 13. Juli 1602 eingeweihter Galgen errichtet" (33) und (35, Seite 14), auch (42)
So führte man den Bürgern von Anfang an die herrschaftliche Befehls- und Richtergewalt vor Augen! "Im Jahr 1602 fand auch die erste Hinrichtung statt, in einer Chronik geschildert von Georg Hengher, nachmaliger Pfarrer in Freudenstadt."(34)
1603 erhielt Freudenstadt sein Wappen (das wohl eher dem von Hartranft benutzten entsprach) und den ersten Bürgermeister, zwei Jahre später wurde die "Gemarkung" festgelegt und Teile des Dornstetter- und Baiersbronner "Waldgedings" abgetrennt. Eigentlich müsste zur Wappenwahl 1603 auch eine "Namens-Urkunde" existieren, es lassen sich aber dazu keine Hinweise finden.
Dornstetten und Baiersbronn bestanden also schon vor der Gründung Freudenstadts. Das gilt auch für viele heutige Stadtteile und Nachbarorte von Freudenstadt. So stand auf dem Kniebis schon um 1250 eine Kapelle eines Herrenalber Mönchs und 1278 ein Franziskanerkloster. Musbach existierte schon 1274 als "Muoasbach" und Dietersweiler wurde 1347 als "Dietrichsweiler" urkundlich erwähnt. Wittlensweiler kam 1473 an Württemberg.
Zum Wappen:

"Höhenluftkurort Freudenstadt im Württembergischen Schwarzwald" noch das nebenstehende Wappen, das eindeutig die "Festungsstadt Freudenstadt" symbolisiert. Er nennt sie auch "Bergstadt Freudenstadt"
(35 - Seite 3)
Heute jedoch gilt das rechts stehende
Wappen.
Wir erkennen die württembergische Hirschstange und die Barben der Grafschaft Mömpelgard, welche seit 1397 für 400 Jahre lang Teil von Württemberg war. Außerdem das "goldene" F. Dafür müssen sich die ursprünglich "goldenen" Barben mit Silber begnügen.
"Das F ist die Initiale des Stadtnamens, der anfangs auch „Friedrichsstadt" lautete."(18) So steht es in einem Ortslexikon.
Um1603 standen in Freudenstadt erst drei Häuserreihen. Da sich der Zuzug von Bewohnern gut entwickelte, ordnete Herzog Friedrich I. eine Vergrößerung um zusätzliche zwei Häuserreihen an. Es sollte damit Platz für etwa 2500 Einwohner geschaffen werden. Schickhardt erstellte daraufhin den Fünfzeilenplan.
Herzog Friedrich I. war jetzt 46 Jahre alt. Als er fünf Jahre später (1608) an Schlagfluß starb, war dieser Plan noch nicht fertig umgesetzt.
Die Bürger der Stadt baten seinen Nachfolger, Johann Friedrich von Württemberg (1582-1628) die Bebauung der fünften Häuserzeile wegen der Kosten aufzugeben. Das gleiche geschah mit den Plänen für den Bau des Schlosses.
Aus diesem Grund hat Freudenstadt heute neben der Stadt Heide den größten unbebauten Marktplatz in der Stadtmitte..
1616 erfolgte mit dem Weiler "St. Christophstal" die erste Eingemeindung in die junge Stadt.
Außerdem besaß Freudenstadt lange Zeit keine Stadtmauer. Auch dieser Plan von 1612 wurde nur in Stücken umgesetzt und nie fertiggestellt. Der Freudenstädter Bürgermeister bat Herzog Johann Friedrich I. im Jahr 1619 vergeblich um eine Stadtmauer.(42)
Die Stadt war zu arm, um eine Befestigung selbst zu finanzieren, deshalb wurde in den folgenden Jahren ein Bretterzaun rund um die Stadt gebaut. Auf dem Merianstich von 1643 ist dieser Zaun gut zu erkennen.(6)

Es war der Krieg (1618-1648) angebrochen, dem auch Schickhardt auf tragische Weise zum Opfer fiel.
Er wurde das Opfer kaiserlicher Soldaten, die in seinem Heimatort Herrenberg plünderten. Er starb 1635 in Stuttgart an den Folgen einer Stichwunde, die er erhielt, als er eine Verwandte schützen wollte. Zur Behandlung war er nach Stuttgart gereist.
Das erste große Unglück erlitt Freudenstadt im Jahr1632. Im Gasthaus "Zum Güldenen Barben" am unteren Marktplatz brach ein Brand aus, der sich wegen der Anordnung der Fachwerkhäuser in Häuserzeilen schnell ausbreitete.
Heinrich Schickhardt vermerkte seinem Rückblick 1635 zu dem Ausmaß des Schadens:
(Statt von Newem erbautt) „Auff den 24. Maii anno 1632 ist in der Fredenstatt eine ershröckhliche brunst außgangen, [darin sind 3 Personen gestorben und 144 Häuser abgebrannt. Das Feuer ist in der Herberge zum Güldenen Barben ausgebrochen, welches das erste Haus überhaupt in dieser Stadt war. Es ist ein Überschlag gemacht worden, dass sie zu Erbauung der abgebrannten Häuser samt 8 Scheuern bedürfen an Eichen- und Tannenbauholz: 18.577 Stämme, Bretter 44.125 und Latten 44.350.]“(4)
Der Aufbau der Stadt musste also fast von neuem begonnen werden und er benennt die Stadt immer noch als "Fredenstatt".
Dass am Aufbau der Stadt festgehalten wurde und sie allmählich wuchs, hat sie ...
1. ihrer strategischen Ortslage und
2. den Begehrlichkeiten der württembergischen Fürsten zu verdanken.
Zu 1:
Man muss nur auf die Landkarte schauen und sich die Frage stellen: Welche Reisewege bestanden zwischen Stuttgart und Mömpelgard? Wie kommt man vom Neckar aus über den Rhein? Eine der ältesten geschichtlichen Routen führte über den Kniebis! Wie lange war man mit den Pferden unterwegs? (Karte: Siehe unten)
Bot sich da ein Ort in der Nähe von Christophstal, dem herzoglichen Besitz, nicht als ein "idealer" Ausgangspunkt in doppelter Funktion an, bevor man sich den Mühen eines Aufstiegs zur Alexanderschanze aussetzte, die schon damals eine strategische Bedeutung hatte? Siehe dazu auch M. Eimer, 1935 (42)
Bevor an eine Stadtgründung gedacht
wurde, war das "Amt Dornstetten" für den Herzog der letzte Halt vor dem dunklen
Wald.
Von Dornstetten bis Oppenau (der nächsten Reisestation) zu Pferd
an einem Tag ist mehr als eine gewaltige Herausforderung! Vor allem muss man bedenken, dass die
Verbindung im Winter durch die Schneelage oft monatelang
unterbrochen war. - Das Kloster auf dem Kniebis war 1513 vollständig
abgebrannt, danach wegen der Bauernkriege nur schleppend
erneuert und 1544 aufgegeben worden. Aus den Ruinen wurde ein
einziges Zoll- und Gasthaus errichtet. - Das war für Reisende
ein "Notunterkunft" und konnte keineswegs als Gastunterkunft für
eine herzogliche Reisegruppe dienen. -
Um 1600 befanden wir uns noch mitten in der kleinen "Eiszeit" mit ihren langen und harten Wintern.
Wir müssen auch die Tatsache berücksichtigen, dass erst am 28. Oktober 1606 die Steigstraße zwischen Oppenau und Kniebis fertiggestellt war, die eine Überquerung des Schwarzwaldes etwas sicherer machte und den Weg für Karren ermöglichte. Damals gab es auch noch Wölfe und Bären!
Sie überwand auf einer Länge von acht Kilometern zwischen Oppenau und dem Kniebiskamm einen Höhenunterschied von über 600 Metern und wies Steigungen von teilweise über 20 Prozent auf.
Die Bauaufsicht hatte wiederum Elias Gunzenhäuser, der ja auch wesentlich an der Freudenstädter Stadtkirche beteiligt war. Weil dieser Reiseweg so wichtig war, wurde Heinrich Schickhardt nach Oppenau entsandt, um nach dem großen Stadtbrand vom 30. August 1615 die völlig zerstörte Stadt wieder aufzubauen.
Schon gleich nach der Übernahme der Herrschaft Oberkirch kurz nach Friedrichs Amtsantritt hatte dieser den Kniebisweg zur Fahrstraße ausbauen lassen. Über das Hochmoor auf dem Kniebiskamm wurde ein 12500 Fuß ( ca. 3800 Meter) langer Bohlenweg verlegt. Wie wichtig dem Herzog die Kniebis-Verbindung war, zeigt seine Anweisung selbst im Sommer, als landwirtschaftliche Arbeiten zu erledigen waren, weiterzumachen.
»Die von Oppenau sind schuldig, die Staig zu erhalten und gut zu machen, das wöllen wir haben, dass sie solches thunndt. Wir lassen uns nicht Brillen sch….(was wohl nicht schenken, sondern scheißen bedeuten soll).«
Treffender lässt sich der absolute Herrscherwille des Herzogs nicht belegen. (17)
Alles spricht dafür, das dem Herzog eine Stadt als Ausgangspunkt für die Schwarzwaldüberquerung fehlte. Ist es da nicht sehr wahrscheinlich, dass diese Überlegung wesentlich zu der Gründung von Freudenstadt beigetragen hat? - Siehe dazu auch M. Eimer, 1935 (42)
Der Nutzen des neu geschaffenen Ausgangspunktes wird 1605 demonstriert. Da zog der Herzog mit Hofkapelle nach Oberkirch, das ihm vom Domkapitel Straßburg verpfändet worden war. In Freudenstadt machte er Zwischenstation.(41)
Er konnte mit dem Plan zur Stadtgründung gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?
Denn zusätzlich muss angenommen werden, dass er den neuen Ort als seinen persönlichen "Rückzugsort" plante, bei dem die Landesstände keinerlei Mitspracherechte gehabt hätten.
Mit diesen lag er nämlich ein Leben lang im Streit, ja er hasste die Volksvertreter geradezu. Sie brachten ihm einfach nicht den nötigen "Respekt" entgegen. Sie wiederum standen ihm äußerst kritisch gegenüber, er war für sie ja derjenige, der aus Frankreich (Mömpelgard) kam und sehr viel "französische Lebensweise" mitbrachte.
Wie sehr sich doch "höfisches Leben" von dem des "Volkes" unterschied! - Nur: Letztlich musste das "Volk" es finanzieren. Mit Sicherheit wurde aber der neue Lebensstil auch bewundert und von denen, die es sich leisten konnten, auch übernommen. Dies belegen Mode und Bauten aus dieser Zeit.
Für ein Leben in einer neuen "Hauptstadt Freudenstadt" hätte Friedrich seinen Lebensstil völlig umgekrempeln müssen, für ein höfisches Leben fehlten dort alle Voraussetzungen.
Außerdem hätte es noch Jahrzehnte gedauert, bis eine entsprechende Stadtstuktur entstanden wäre.
(Vergleiche auch: 37)Wo wären seine Treffen im Lusthaus, seine "Labors", seine Jagd- und Badeausflüge geblieben und welche Rolle hätten seine Hauptstädte Stuttgart und Mömpelgard dann noch gespielt?
Außerdem hätte er seinen - allgemein bekannten - "außerehelichen Eskapaden" weitgehend entsagen müssen. Die Uracher Kupplerin, "Magdalena Möringer", die das nötige Personal für den Herzog bei seinen Jagdausflügen bereit hielt, war nach des Herzogs Tod wegen ihrer Dienste in Lebensgefahr geraten. Sie wurde schon einen Tag nach des Herzogs Tod verhaftet und in Urach eingekerkert, weil sie zu viel hätte verraten können.
Es war dem Fürstenhaus allzu peinlich geworden, mit der Lebensweise von Friedrich konfrontiert zu werden. Hatte doch der Hofprediger Erasmus Grüninger schon bei der Leichenpredigt für Friedrich dessen "unzüchtiges Leben" gerügt.
(30)Grüninger wurde auch für seine Predigten im "Sündenregister und Tugendzettel" berühmt.
Friedrich wurde trotzdem sehr viel Ehrerbietung und Bewunderung zuteil, weil er ein "Mann von Welt" war, der viele Kontakte zu anderen Herrschern knüpfte und Württemberg über dessen engen Tellerrand hinausschauen ließ.
Er sprach mehrere Sprachen, hatte in Tübingen studiert und
war sehr an den Naturwissenschaften interessiert. Auch seine
Reisen bezeugen den Blick über die württembergische Grenzen
hinaus. Er war in Böhmen, Dänemark und Wien, später auch
in Paris, England und Rom.
Er unternahm mehrere Anläufe in England (ab 1592), erst persönlich, dann durch Boten, um den Status eines Ritters des Hosenbandordens zu erlangen, was ihm außerordentlich wichtig war.
Elisabeth I. ließ ihn jedoch warten. Kaum war sie gestorben (24.3.1603), schickte Friedrich seinen Gesandten "von Buwinghausen" zu König Jakob. Der entschloß sich, den Herzog nach vielen vergeblichen Gesandtschaften in den Orden aufzunehmen. Eine Delegation aus England verlieh ihm im Auftrag des Königs bei der Investur zwischen dem 2. und 14. Oktober 1603 in Stuttgart diese Ehrung.(12)
Die Verleihung wurde in Stuttgart groß gefeiert. Bei dem mehrtägigen Fest sind einem zeitgenössischen Bericht zufolge über 6.000 Ochsen und 140.000 Liter Wein konsumiert worden. Die Kosten von 60.000 Gulden entsprachen einem Viertel des Landeshaushalts.
(19)
(Vergl.
Sattler, Seite 256 ff)
Siehe dazu auch:Sattler, S. 283. Demnach hatte sich Friedrich schon im Jahr vor der Überreichung - 1593 und 1602 -mit den Ordensabzeichen abbilden und Münzen prägen lassen! Links: 1593 - Rechts: 1602
Dass der Herzog auch mit Anspielung auf seine "Weltoffenheit" zu feiern wusste, beschreibt M. Jacob Frischlin mit seinem Bericht über die "Indianer"-Faschingsfeier des Herzogs (1599). (29 ) und Sattler, S. 283.
Der kritische Blick lag wohl in der Familie. So kann es nicht wundern, dass der Bruder "Nicodemus Frischlin", Tübinger Professor und Gelehrter, bei Hof und den Adligen wegen seiner Kritik am höfischen Leben in Ungnade gefallen - und bei seinem Fluchtversuch von der Burg Hohen_Urach 1590 ums Leben gekommen war. (31)
Zu 2:
Auf die Gewinnung von Erzen im Christophstal, insbesondere (zeitweise) von Silber, setzten die württembergischen Herzöge große Hoffnungen. Der ursprüngliche Grund, dass hier überhaupt Bergbau betrieben wurde, lag am ständigen Streben der Herzöge nach Autarkie in Rohstoffen.

Letztlich ist es allein diesem Streben und den damit verbundenen Finanzspritzen zu verdanken, dass das Freudenstädter Revier so viele Gruben hatte, an denen so lange, wie nur irgendwie möglich, festgehalten wurde.(Vergleiche auch: 37)
Als der Abbau ein reiner Zuschussbetrieb geworden war und keinerlei Gewinn mehr in Aussicht stand, versiegte er prompt. 1672 betrugen die Schulden 30 000 Gulden, der Bergbau wurde vorerst eingestellt. Der Bergbau auf Silber und Kupfer fand erst 1784 mit der Schließung der Grube Dorothea sein Ende. So lange dauerte es, bis die letzte Hoffnung aufgegeben wurde.
Siehe dazu auch M. Eimer, 1935 (42)
Auch Christophstal geriet in den Strudel der sog. "Kipper- und Wipperzeit" und prägte minderwertiges Geld, den württembergischen "Hirschgulden". Der folgende Beitrag der Deutschen Bundesbank verdeutlicht die Hintergründe (gekürzt):(14)
Die Kipper- und Wipperzeit von 1618 bis 1623
„Der größte und unerträglichste Irrtum ist es aber, wenn der Landesherr oder der Inhaber der Staatsgewalt aus der Münzprägung einen Gewinn zu ziehen sucht, indem er nämlich der bisherigen Münze eine neue zur Seite stellt, die im Korn oder Schrot mangelhaft ist, aber angeblich die gleiche Bewertung hat“...
so Nikolaus Kopernikus im Jahre 1517. Einhundert Jahre später hätte man sich an diese Worte erinnern sollen. Die sogenannte Kipper- und Wipperzeit war die größte Inflation in der Geschichte des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1618 begann in Mitteleuropa eine drastische Münzverschlechterung, die bis 1623 anhielt.
Im Jahre 1559 kam es in Augsburg zu einem letzten Versuch, dem Reich eine umfassende Münzordnung zu geben. Es wurde zwar der gesetzliche Rahmen für das Gewicht und den Gehalt der Reichsmünzen und deren Kontrolle geschaffen, jedoch wurde der Münzfuß für die mittleren und kleinen Werte zu hoch angesetzt. Die höheren Herstellungskosten für die Prägung der Kleinmünzen wie Groschen, Schillinge, Batzen, Kreuzer, Pfennige und Heller hatte man nicht ausreichend berücksichtigt.
Während man bei der Vermünzung von ca. 23 kg Silber in Talern noch einen Gewinn von über 14 ½ Gulden erwirtschaftete, verursachte die Ausprägung der gleichen Summe in 3-Pfennigstücke über 46 Gulden Verlust. Der Silbergehalt der Kleinmünzen musste verringert werden.
Mit dem Ausbruch des Krieges stiegen die Rüstungsausgaben enorm. Ganz bewusst ging man jetzt dazu über, die Münzen minderwertig auszuprägen.
Als Rohmaterial für die neuen Münzen dienten die noch im Umlauf befindlichen guthaltigen Exemplare. Auf der Suche nach diesen zogen Aufkäufer durch das Land. Von ihren Praktiken leitet sich die Benennung für diese Zeit ab. Mit Hilfe einer Waage (Wippe) wurden die guten Münzen ausgesondert (gekippt). Mit dem so gewonnenen Silber wurden unter Zugabe von Kupfer neue Münzen geprägt. Der hierdurch entstandene Gewinn war so verlockend, dass man den Silbergehalt der Münzen immer weiter verringerte. Schließlich kamen reine Kupfermünzen auf den Markt.
Als Folge des erhöhten Geldumlaufs belebten sich Handel und Verkehr. Die wirtschaftliche Produktion stieg an. Aber auch die Preise der einzelnen Produkte erhöhten sich rapide. Wer die Möglichkeit hatte, die gestiegenen Preise auf seine Kunden abzuwälzen, tat dies.
Das Geld für den Lebensunterhalt reichte nicht mehr aus. Um die ständig steigende Inflation wieder in den Griff zu bekommen, begann die Obrigkeit in den Jahren 1623-1624 wieder zur alten Reichsmünzordnung zurückzukehren.
Die umlaufenden Kippermünzen wurden für ungültig erklärt und eingezogen. Gleichzeitig wurde neues gutes Geld geprägt und in Umlauf gegeben. Der hierbei entstehende immense Münzverlust ging zu Lasten der staatlichen Kassen.
Zum Glück für Freudenstadt versuchte das Fürstenhaus auch in den Folgejahren noch Gewinne aus dem Bergbau zu erzielen. Nach dessen Blütezeit aber galt:
Statt Gold zu gewinnen wird Messing hergestellt, statt Silber werden Nägel geschmiedet.
Es dauerte noch sehr lange, bis Freudenstadt sich von der "Stadt mit vielen Startschwierigkeiten", zu einer Stadt mit Erholungswert, zu einem "Luftkurort" umgestalten konnte.
Nun müssen wir uns den "Alchemisten" Friedrich anschauen.
Mit dem Schwarzwald waren schon immer "mythische" und "mystische" Vorstellungen verbunden. Uralte Sagen und Legenden behandeln ihn als einen Ort, jenseits der Grenzen des Alltäglichen. Nicht selten spielt der Teufel dabei eine Rolle und in der Geschichte vom "Brudersloch", eine Höhle in der Nähe von Kandern, soll ein Einsiedler mit einer absonderlichen Flüssigkeit aus unedlem Metall "Gold" gemacht haben.
Dieser "alchemistische" Vorgang wird in einer Bannbeschreibung 1688 beschrieben. (Siehe Wikipedia)
Friedrich I. war ein Anhänger der Alchemie und teilte dieses Interesse mit vielen seiner Zeitgenossen, einschließlich des Kaisers.
Das belegt auch sein Briefwechsel über alchemistische Erfahrungen mit Graf Wolfgang von Hohenlohe.(13)Seine Leidenschaft und Neugierde ging so weit, dass er sich 1595 sogar bereden ließ,"Antimonio" gegen eine Krankheit einzunehmen, was ihn fast das Leben gekostet hätte. (Sattler, Seite 220)
Auch
Heinrich Schickhardt liefert uns einen Hinweis auf das
alchemistische Gebaren
seines Herzogs. Im Reisebericht über die Italienreise 1599
finden wir bei der Schilderung des Aufenthalts in Mantua auf
Seite 146 nebenstehende Bemerkung
(21)
Laut Wikipedia ließ Friedrich den polnischen Alchemisten Sendivogius (1605) auf dessen Durchreise durch Württemberg verhaften.
Auch den Alchemisten Alexander Seton ließ er verfolgen, nachdem er von diesem bei der vorgeblichen Goldmacherei hereingelegt worden war (Seton war damals allerdings wahrscheinlich schon tot).
Schon 1598 warb der Herzog den Alchemisten Hans Heinrich Nüscheler aus Zürich zum Goldmachen an. Wegen seiner Erfolglosigkeit wurde Nüscheler 1601 inhaftiert und hingerichtet.
Insgesamt beschäftigte der Herzog zehn Hofalchemisten, von denen er fünf hinrichten ließ.(8)
Sein gut eingerichtetes Labor befand sich im alten Lusthaus im Tier- und Lustgarten in Stuttgart.

Es war 40 Jahre in Betrieb.(13) Weitere Laboratorien gab es im Stuttgarter Neuen Spital und im Freihof in Kirchheim unter Teck.(11)
Allerdings benutzte er sie nicht nur für Alchemie, sondern auch zum Beispiel zur Analyse von Erzen und Metallurgie im Rahmen seiner Suche nach Bodenschätzen in seinem Herzogtum. Dabei entdeckte man auch die Eignung der Mineralbrunnen in Bad Boll für Heilzwecke.
Dass mit diesem Streben nach Reichtum erste naturwissenschaftliche Grundlagen gewonnen wurden, ist als positiver Ertrag eines gewinnstrebenden Suchens auf mystischen Grundlagen zu werten. So wurde letztlich auch das Porzellan entdeckt.
Für seine alchemistische Leidenschaft gab Friedrich tausende Gulden aus, was ihm die Landstände 1599 - und auch seine Frau Sibylla von Anhalt - zum Vorwurf machten.(9 /10/13)
Sibylla hat ihre ebenfalls vorhandene alchemische Leidenschaft zum Ausbau einer Apotheke fürs "Volk" benutzt und muss deshalb als die eigentliche Wohltäterin angesehen werden. Sie musste jedoch zuerst die Apothekenkasse, aus der sich ihr Gemahl bedient hatte, in Ordnung bringen.(32)
Unter diesem Blickwinkel werden bei Friedrich I. bisher unterschätzte Seiten seiner Person sichtbar. Er war wie viele seiner Zeitgenossen dem Aberglauben unterworfen und strebte nach dem "Unereichbaren", nämlich Gold zu gewinnen.
Mit der Suche nach dem "Stein der Weisen" war aber auch die Vorstellung verbunden, damit eine "höheres Leben" erreichen zu können.
Trotz seiner "politischen" Fähigkeiten war Friedrich eine Person des ausgehenden Mittelalters und ein Vorläufer des nachrückenden Absolutismus, der absoluten Gewaltherrschaft. So war er auch ein "Herrscher", der skrupellos andere für seine Fehler büßen ließ.
Seine Untertanen mussten immer gewärtig sein, dass Widerspruch oder Missfallen auch den Kopf kosten könnte.
Deshalb besteht die Möglichkeit, dass der "Schlossplan" von Schickhardt so etwas war, wie ein "Gefälligkeitsentwurf", an dessen zeitnaher Umsetzung Schickhardt nicht wirklich glauben konnte.
"Es haben aber Ihre Fürstlichen Gnaden gewollt, dass hinter und vor jedem Haus eine Gasse sein und das Schloss mitten auf dem Markt stehen soll. Also habe ich einen anderen Entwurf nach Ihrer Fürstlichen Gnaden Befehl gemacht." (4)
Schickhardt konnte sich ausrechnen, dass der Bau eines Schlosses in Freudenstadt zu Lebzeiten Friedrichs nicht umsetzbar war.
Zumal ein Leben auf dem Schloss - oder gar die Funktion als "Hauptstadt" noch jede Menge zusätzlicher (nicht vorhandener) Infrastruktur vorausgesetzt hätte.
Am Neuen Schloss ins Stuttgart wurden ca. 50! Jahre gebaut.(1743 -1793)
Friedrich hat ganz sicher gewusst, das sein Hofstaat nicht freiwillig in den Schwarzwald umziehen würde.
Zuallererst mussten 2500 Morgen Wald gerodet werden!
Woher das Baumaterial für ein Schloss? Auf welchen Straßen? Mit welcher Wasserversorgung? Wann gibt es genug zahlungskräftige Bürger? Wovon können die Neubürger leben? Wo kommen die notwenigen Handwerker her? Wie können Städter und Schlossbewohner mit Nahrung versorgt werden? Wo wird das Hofgesinde untergebracht? Wo stehen die Ställe?
So kann es nicht verwundern, dass Schickhardt zwischen 1599 und 1608 an mindestens 17 anderen Bauvorhaben gebunden war. Mehrere gleichzeitig in einem Jahr. Dazu kam noch die Italienreise mit dem Herzog 1599, über die er 1600 einen ausführlichen Bericht verfasste.
Da für die Neugründung einer Stadt mitten im Wald zunächst keinerlei "Infrastruktur" bestand und alle logistischen Voraussetzungen fehlten, kann es nur zwei Gründe für die Ortswahl mitten im Wald gegeben haben:
Die Nähe zum herzoglichen Besitz, dem Bergbau im Christophstal, und die Anbindung an den Reiseweg. (So auch Sattler, S. 257) (Vergleiche auch 37)
Für den Herzog gab nach Baubeginn offensichtlich andere Prioritäten. Die Umsetzung des Planes wurde ihm zu teuer oder zu unwichtig, wahrscheinlich aber beides. Da standen andere Interessen im Vordergrund. Das bezeugen u.a. auch die Tätigkeiten Schickhardts in den Jahren ab 1600.
Schickhardt wohnte von 1600 bis 1608 in Montbéliard und erhielt 1603 dort auch das Bürgerrecht mit Steuerermäßigung.
Er war bis 1607 am Ausbau des Collège universitaire in Montbéliard, bis 1608 am Neuen Stadtviertel, genannt La Neuveville, in Montbéliard, 1602 am Modellbauernhof, genannt La Souaberie, in Montbéliard, von 1601 -1607 am Bau der Evangelische Kirche Saint-Martin in Montbéliard beteiligt.
Hinzu kamen Baumaßnahmen in Württemberg an anderen Stellen: Kelter in Hedelfingen (1600), Umbau des Schlosses Wildberg (1600), Schloss Nippenburg bei Schwieberdingen (1600), Steinbrücke über den Neckar in Köngen(1600-1602), Pfarrkirche in Hornberg (1602-03), Neues Schloss in Altensteig (1604), Prinzenbau des Schlosses in Stuttgart (1605), Verlängerung des Baues des Schlosses Waldenbuch (1605), Pfarrhaus in Hildrizhausen (1606), Unteres Schloßportal in Tübingen
Was muss der Mann unterwegs gewesen sein. Selbst wenn man davon ausgeht, dass sein Hauptbeitrag architektonischer Natur gewesen war, können alle diese Bauten nicht ohne seine zeitweilige Anwesenheit errichtet worden sein.
Dies lenkt aber auch den Blick auf seine "Baumeister". Wer waren die "Umsetzer" seiner Pläne. In Freudenstadt war es Elias Gunzenhäuser. Als dieser 1606 starb, musste Schickhardt persönlich die Stadtkirche in Freudenstadt vollenden.
Von Gunzenhäuser aber ist erstaunlich wenig überliefert, wir kennen nicht einmal sein Geburtsdatum. Beim Bau des Pfarrhauses in Nufringen (1599) wurde ihm allerdings "Pfusch am Bau"
Das Rätsel um die Namensgebung von Freudenstadt 1601 scheint jedoch eng mit seiner Person verknüpft zu sein.
Seine "Hauptstädte" Stuttgart und Mömpelgard ließ Friedrich zu prächtigen Residenzen ausbauen. Siehe dazu Schickhardts Tätigkeiten zwischen 1600 und 1608.
Daher ist der Gedanke an eine "heimliche Hauptstadt" Freudenstadt völlig unsinnig. Den Anspruch auf eine heimliche Hauptstadt könnte bestenfalls Tübingen erheben. Dort hielt sich der Herzog oft und gerne auf und Schickhardt war auch dort tätig.
1603 führte Friedrich bei den Feierlichkeiten anlässlich der Übergabe des Hosenbandordens der englischen Delegation in aller Ausführlichkeit seine "Hauptstadt Stuttgart", Tübingen und andere Besitztümer (Teck) vor. Dabei spielte seine Hofkapelle eine bedeutsame Rolle (siehe auch den Beitrag: Ritter vom Hosenbandorden).(40)
Von seiner neuen Domäne "Freudenstadt" ist dabei nirgendwo die Rede.
Warum arbeitete Schickhardt 1605 am Prinzenbau in Stuttgart
und nicht in Freudenstadt?
Warum ließ Herzog Friedrich das alte Schloss in Calw abreißen? - Er legte persönlich am 22.3.1606 den Grundstein für ein neues Schloss, das wiederum Schickhardt entworfen hat.(36)
Man kann daraus nur schließen:
Da der Auftrag zum Bau des Schlosses bis zum Tod Friedrichs 1608 ausblieb, muss vermutet werden, dass Herzog Friedrich von seinem Plan Abstand genommen hatte.
Eine zeitnahe Schilderung der Vorgänge von 1603 in Stuttgart verdanken wir Erhard Cellius, einem Tübinger Professor, der ab 1596 Eigentümer der Druckerei war, aus der später die Osiandersche Buchhandlung in Tübingen hervorgegangen ist.(22)
Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass mit seinen Schriften über den Landesherrn eine erste huldigende "Propagandawelle" aus dieser Druckerei das "Volk" erreichte. Die Macht der Medien begann und scheint bis heute nachzuwirken!
Beispiel:
Und auch du, hochangesehene den Göttern hinzugefügte Zier,
Herzog Friedrich, der du den weiten Erdkreis mit deinem Ruhm
erfüllst und den Weg zum hohen Olymp unternimmst, gib mir
leichte Wege! Dein Name wird dir durch unser Gedicht ewig
bleiben, solange diese Gedichte nur irgendetwas vermögen.
Der Herzog selbst jedoch beschränkte sich beim Fest darauf "sein Geld" ans Volk zu verteilen.(22, Seite 125)
Seinen zweiten Orden, den St. Michaels-Orden, hatte er schon im Jahr 1596 vom französischen König, Heinrich IV. verliehen bekommen und zwar als Zeichen des Danks für die finanzielle Unterstützung des Königs bei seinem Kampf um Religion und Krone.
Friedrich
hatte keine Zeit sich um seine neugegründete Stadt zu kümmern.
Er musste sich doch mit der etablierten landesständischen Vertretung Württembergs
auseinander setzen. Dieser trat Friedrich mit massiver Gewalt entgegen um seine Souveränität
zu unterstreichen und auszubauen.
Er hatte dem Herzog geholfen, den Vertrag
auszuhebeln.
Zu
diesen Vorgängen findet man zahlreiche Hinweise im Internet.
Abschließend meine persönliche Einschätzung:
Freudenstadt verdankt seine Gründung hauptsächlich der Existenz von Christophstal und den dort schon lange vorhandenen Abbautätigkeiten. Von der Hochebene aus hätte Friedrich einen "herzoglichen" Blick von oben auf eine seiner Geldquellen gehabt.
Mit dem Plan zur Gründung einer "ihm eigenen Stadt" mit einem "ihm angemessenen Schloß" wollte Herzog Friedrich I. einen neuen strategischen Standort (u.a. für die Schwarzwald-Überquerung) schaffen, bei dem die Landstände kein politisches Mitspracherecht gehabt hätten.
Nach Ablauf der Steuerfreiheit wäre eine neue Geldquelle für den Herzog entstanden.
Nicht vergessen:
Die Lage der Stadt beinhaltete auch eine gewisse Schutzfunktion für das Christophstal und hätte bei besseren Erträgen im Bergbau dessen Ausweitung begünstigt.
So steckt hinter unserer Geschichte die Haltung eines Mannes, der zu den ganz "Großen" im Reich aufschließen wollte, der "fürstlich" zu leben wusste und der bereit war, dafür viel Geld auszugeben.
Friedrich I. ist und bleibt der Stadtgründer, egal welche Motive man ihm unterstellt und Freudenstädter von heute sind ihm zu Dank verpflichtet, denn er und seine Geschichte verleihen Freudenstadt eine große Anziehungskraft.
Nachtrag:
Christophstal verdankt seinen Namen einem Vorgänger von Friedrich, CHRISTOPH von Württemberg (1515-1568), der nach dem "heiligen Christophorus" benannt ist und hat seine eigene und ältere "Bergbau"-Geschichte". Besonders hilfreich für den Grubenstandort "Christophstal" war die Tatsache, dass das Anbohren eines Berges in der Talsohle weniger Umstände verursacht als der Zugang von oben und dass der Forbach den Abbau erleichterte.
*** Der genaue Ablauf der Geschichte wird bei Wikipedia nicht korrekt wiedergegeben und die genannte Quelle falsch zitiert. Siehe dazu den Beitrag: Die Alchemisten-Affäre.
Anmerkung:
Entgegen der ständig wiederholten Deutung, dass Freudenstadt als "neue Haupt- und Residenzstadt" zwischen Stuttgart und Mömpelgard geplant worden sei (Hertel), muss man nach der Aussschreibung vom 3. November 1601 davon ausgehen, dass es die erste Absicht von Herzog Friedrich war eine Stadt zu bauen um eine „bessere Bequemlichkeit“ für die „zuvor verpflichteten Angehörigen" (und das können nur die „Bergarbeiter“ gewesen sein) zu schaffen.
Die "bessere Bequemlichkeit" kann man aber auch (aus rein praktischer Überlegung heraus) auf die Schwarzwaldüberquerung beziehen.
Quellenangaben:
Karte:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/1596_Gadner_%
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/1596_Gadner_Übersicht_Herzogtum_LABW_HStA_Stuttgart_Blatt_4_Bild_1Web.jpg?uselang=de
Bilder:
Herzog Friedrich I. von Württemberg erhält den Hosenbandorden - Kupferstich von 1603 - © Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Übergeordnet:
1: https://books.google.de/books/about/Geschichte_des_herzogthums_W%C3%BCrtenberg_u.html?id=3GxHAAAAYAAJ&redir_esc=y
Google-Books stellt dankenwerter Weise die älteste verfügbare Gesamtübersicht zur Verfügung.
C. F. Sattler, 1772 : Geschichte des herzogthums Würtenberg unter der regierung der herzogen, Bände 5-6
2: Gerhard Hertel: Erlebnisse, Ansichten, Einsichten Aus 80 Jahren, Geiger-Verlag, Horb 2006
3: Unter der unten stehenden Adresse findet man eine sehr erhellende Darstellung zur Organisation und Selbstverwaltung der Städte um 1500/1600. - Titel: Die württembergische Amtsstadt im 15. und 16. Jahrhundert, 1994
Der Autor, Volker Trugenberger, war lange Jahre Leiter des Staatsarchivs Sigmaringen.
https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/46409/pdf/Trugenberger_Volker_Die_wuerttembergische_Amtsstadt_im_15.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Details:
(1) Bild: Landesmuseum Württemberg. Inv.-Nr.: MK 10984
(2) Biographisches Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO), https://mmlo.de/13039
(3) Gerhard Hertel, Das Bärenschlößle, Heinrich Müller Verlag, Freudenstadt,1981, Seite 50
(4) Heinrich Schickhardt: Inventar. 1632, Stätt von Newem erbautt. (Landesbildungsserver Baden-Württemberg (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
(5)https://de.wikipedia.org/wiki/Freudenstadt#Geschichte
(6) public domain
(7)https://www.hmv-fds.de/muenzstaette-christophstal-ct-1622-1628)
(8) Experimente in Schlössern, Klöstern und Museen. Aus Hexenküche und Zauberlabor.2., vollständig überarbeitete Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2009
(9) Alchemie an einem Fürstenhof der Renaissance. Graf Wolfgang II. von Hohenlohe (1546–1610) und Schloß Weikersheim. In: Chemie in unserer Zeit.>Band 26, 1992, S. 248
(10) https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(W%C3%BCrttemberg)
(11) https://www.schloss-kirchheim.de/wissenswert-amuesant/anekdoten/alchemie)
(12) https://www.leo-bw.de/fr/detail/-/Detail/details/PERSON/ubt_hauswuerttemberg/118535862/W%C3%BCrttemberg+Friedrich+I+Herzog
(13) https://www.stadtlexikon-stuttgart.de/article/5b460327-588a-482f-8488-2b2d49a836f3/Alchemielabor_im_Alten.htm und:
(14) https://www.bundesbank.de/resource/blob/607586/8ffcb9d317695cec43df4bfdc92c4277/mL/die-kipper-und-wipperzeit-von-1618-bis-1623-data.pdf
(15) Emser Hefte, Jg.13. Nr. 3- Juli-Septt. 1992, "Bergbau und Mineralien von Freudenstadt/Schwarzwald, S.19
(16) Zu diesem relativ komplizierten Thema, das die Rechtsordnung der Landesherrschaft im 16. Jahrhundert und speziell auch den Fall Enzlin beleuchtet, kann im Internet eine Dissertation (Doktorarbeit) der Uni Tübingen, vorgelegt von Jonas Daniel Veit, 2017, eingesehen werden. Demnach stand am Ende des Konflikts der "Landschaft" mit dem Herzog:
"Die Landschaft war nicht dazu berufen, über Krieg und Frieden zu entscheiden – sie durfte lediglich förmlich feststellen, welche Kriege sie mit zusätzlichen Mitteln zu bezahlen hat. Wenn die Untertanen ihrem Herrn „raten“, so heißt das nichts anderes, als dass sie förmlich die Leistungen auf sich nehmen, die sie ihm schuldig sind." ..... Seite 466
(17) https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/als-die-oppenauer-steige-zur-fahrstrasse-wurde#
(18) https://www.leo-bw.de/fr/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/7411/Freudenstadt
(19) https://www.historischer-augenblick.de/unteres-schlossportal/
(20)https://www.inschriften.net/freudenstadt/einleitung/2-historischer-ueberblick.html
21) https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11212296?page=1
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte, Seite 111:
(25) https://www.restauro.de/der-stein-der-weisen/
(26) https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gartenlaube_(1899)/Heft_21#
(27) Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald. Besonders in dessen alten Bergbaurevieren, Metz, Rudolf, Schauenburg M., 1977
(29) https://www.fkw-journal.de/index.php/fkw/article/view/1018/1015
(30) https://www.staatsanzeiger.de/landesgeschichte/eine-kupplerin-bot-dem-grossen-herzog-die-stirn/
(35)
Höhenluftkurort Freudenstadt
im Württembergischen Schwarzwald,
bearbeitet von Stadtschultheiss Hartranft, 5. Vermehrte
Auflage, M.-Verlag der Schlaetz’schen Buchhandlung, 1913
(36) Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Calw. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCalw_151.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
(37) https://www.uni-bamberg.de/fileadmin/histgeo/Arkum_Zeitschrift_Siedlungsforschung/SF30_2012_netz150.pdf
Rohstoffgewinnung und Stadtentwicklung,Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 30, 2013,Herausgegeben von Martin Pries und Winfried Schenk für den Arbeitskreis für historische Kulturlandschaftsforschung in Mitteleuropa ARKUM e.V. Mit Beiträgen der Jahrestagung 2011 in Lüneburg, S. 59: Uwe Meyerdirks Bergbau und Stadtentwicklung im Nordschwarzwald
(38)
https://archive.org/details/WuerttembergischeLandtagsaktenII2
Württembergische Kirchengeschichte.
Herausgegeben vom Calwer Verlagsverein.
Calw & Stuttgart. Verlag der
Vereinsbuchhandlung. 1893.
Die Hofkapelle unter Herzog Friedrich 1593 - 1608. Von D. Dr. Gustav Bossert - Seite 317 ff.
(41)
Seite 317:
Die Gründung Freudenstadts und dessen Entwicklung bis zum großen Brand 1632,
in :Württembergische Vierteljahrshefte für
Landesgeschichte.
herausgegeben von der Württembergischen Kommission für
Landesgeschichte.
XL. Jahrgang. 1934, Stuttgart. Druck und Verlag von W. Kohlhammer. 1935, Tübingen, 2. Teil, Seite 213 ff
:Letzte Änderung: 23.04.2025 0000290
Online:
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